Tipps zur Fotografie von Blumen und Pilzen

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Heute habe ich ein paar Tipps für Euch, zur Fotografie von Blumen und Pilzen. Also wie, wann und wo man am besten Blumen und Pilze ablichten kann. Gerade im Frühling macht es am meisten Spaß Blumen zu fotografieren. Wenn alles sprießt und blüht. Pilze kann man am besten in der herbstlichen Jahreszeit fotografieren.
Also schau rein und lies dir meine Tipps zum Fotografieren von Blumen und Pilzen durch. Ich bin gespannt ob Du weitere Tipps für mich hast oder ob Du meine unten aufgeführten elf Tipps schon alle kennst und anwendest.

1. Tipp – Bodennah fotografieren

Mein erster Tipp ist: Fotografiert begebt euch so weit wie möglich und so weit wie nötig nach unten mit eurer Kamera. Ihr dürft auch ruhig auf dem Boden liegen. In der Fotografie ist es – gerade bei der Blumen- und Pilzefotografie – immer gut mit dem Motiv auf Augenhöhe zu sein. Natürlich gibt es auch Ausnahmen, man kann es auch bewusst anders machen, aber es sieht meist einfach ansprechender aus, wenn man mit dem Motiv auf Augenhöhe ist. Die Höhe in der sich die Kamera befindet, ist meiner Meinung nach ganz wichtig. Wenn man so nah am Boden fotografiert, hat man auch einfache Möglichkeiten den Vorder- und Hintergrund in Unschärfe verschwinden zu lassen.

2. Tipp – Nutzt Telebrennweiten

Mein zweiter Tipp bezieht sich auf die Brennweite. Benutzt Telebrennweiten für Blumen- oder Pilzfotos. Es geht natürlich auch mit Normalbrennweiten oder Weitwinkelobjektive. Wenn man so richtig schön freigestellte Blumen- oder Pilzfotos haben möchte, wo der Vorder- und Hintergrund freigestellt sind, dann geht das am besten mit einem Tele-Objektiv. Ich persönlich verwende dafür zum Beispiel ganz gerne mein neues Sigma 100-400mm F5-6,3 DG DN OS Contemporary Objektiv. Noch besser würden wahrscheinlich Lichtstärkere Objektive wie beispielsweise das Samyang AF 135mm F1.8 FE funktionieren. Durch die sehr offene Blende lassen sich Objekte – gerade Blumen und Pilze – sehr gut freistellen. Also wenn ihr so ein Teleobjektiv habt, dann ist die Wahrscheinlichkeit recht hoch, dass ihr alles habt um solche Fotos machen zu können.

3. Tipp – Offenblendig fotografieren

Tipp Nummer drei: Fotografiert offenblendig. Egal ob das jetzt f/2.0, f/2.8 oder gar f/6.3 ist, benutzt die offenste Blende eures Objektivs. Es ist nicht unbedingt wichtig, dass die ganze Blume ganz scharf ist, sondern vor allem der teil der dir wichtig ist. Das kann der Teil der Blume sein, der dem Betrachter am nächsten ist oder bei Pilzen der vordere Rand vom Hut. Oftmals stört das gar nicht, da man sonst ggf. viel mehr Ablenkung im Hintergrund hat, als es nötig wäre. Zumindest mir geht so dass ich dann lieber ein bisschen auf tiefenschärfe am Motiv verzichte, als dass sich ablenkende Unschärfe im vorderen Hintergrund habe.

4. Tipp – Abschatten

Tipp Nummer 4 ist eigentlich der interessanteste. Ihr könnte das Licht beeinflussen. Stellt euch einfach mal vor, ihr habt schon eine Weile fotografiert, es ist eine stunde nach Sonnenaufgang und inzwischen ist überall Sonne. Ihr denkt euch, eigentlich ist das jetzt nicht mehr so schönes Licht. Die Blume ist zwar schön so wie sie da steht, aber das was daraus wird, gefällt mir nicht mehr. Also probiert doch mal aus, was passiert, wenn ihr die Blume einfach abschattet. Nutzt dafür zum Beispiel einen Diffusor, den ihr so ausrichtet, dass die Blume im Schatten steht. Oder ihr nutzt euer Stativ mit einer darüber gehängten Jacke o.ä.
Je nachdem wie das Licht nun ist, kann ein schöner pastelliger Look entstehen.

5. Tipp – Lass Objektivfehler zu

Der fünfte Tipp lautet: Lass Objektivfehler zu. Bedeutet, probiert mal ohne die Streulichtblende eures Objektives zu fotografieren. Je nach Objektiv und Sonnenstand kann es manchmal dafür sorgen, wenn die Sonne (frontal) seitlich ins Objektiv scheint, dass ihr so einen schönen warmen Farbschleier ins Bild bekommt. Das kann manchmal ganz schön aussehen. Kann man auf jeden Fall mal ausprobieren. Und wenn es nicht so schön aussieht, wird die Streulichtblende eben einfach wieder auf das Objektiv geschraubt.

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6. Tipp – Auch bei schlechtem Wetter fotografieren

Tipp Nummer Sechs: Auch bei schlechtem Wetter rausgehen und fotografieren! Grade bei Regen- und Schneefall entstehen ganz interessante Fotos. Oder auch nach einem Schneefall. Grade wenn man auch im Wald unterwegs ist, kann es auch durchaus sinnvoll sein, wenn nicht super Licht ist bzw. es bedeckt ist. Die vielen Grüntöne im Wald können auch sehr spannend sein. Es muss also nicht immer perfektes Licht oder Wetter sein.

7. Tipp – Tau und Reif nutzen

Bei Tipp Nummer 7 geht es um Tau und Reif. Dies sind zwei Bonusfaktoren die Fotos noch mal extra spannend machen können. Reif ist im Frühling nicht mehr ganz so häufig. Aber wenn man mal das Glück hat und so eine Wiese mit Blumen und frischem Reif findet, dann können daraus auch interessante Dinge entstehen.

Tau dagegen ist natürlich häufiger, gerade im Frühling, nach einer windstillen klaren Nacht, ist Tau nicht selten. Wenn man das Glück hat und man hat eine taubenetzte Wiese, also alles komplett nass, und das Licht kommt von der Seite, dann können ebenfalls wunderschöne Fotos entstehen. Alles leuchtet und mit einem lichtstarken (Blende offen) Objektiv bekommt man ganz tolle Bokehkreise in das Bild. Wenn man Glück hat, bekommt man durch Lichtbrechungen schöne Farbeffekte. Damit kann auch noch mal tolle Akzente im Foto setzen.

Also bei taubenetzten Wiesen macht es Sinn, auch etwas mit dem Gegenlicht (bzw. dem Seitenlicht) zu spielen.

8. Tipp – Auch mal die Umgebung mit ins Bild nehmen

Tipp Nummer 8 ist: Nehmt auch mal die Umgebung mit ins Bild. Soll heißen: Es gibt kein Gesetz, welches vorschreibt, dass ein Blumen- bzw. Pilzfoto die Blume bzw. den Pilz immer groß im Bild zeigen muss. Man kann ja auch einfach etwas mit von der Umgebung zeigen.
Das kann man (auch) mit einem Teleobjektiv machen, wenn man einfach weit genug von der Pflanze entfernt ist und die Blende weit genug geöffnet hat. Somit bekommt man es auch trotz Umgebung hin, dass diese eine gewisse Unschärfe bietet und nicht so von dem Hauptmotiv – der Pflanze – ablenkt.

Alternativ kann man natürlich auch mit einem Weitwinkel Blumen und Pilze sehr gut fotografieren, indem man einfach sehr nah an die Pflanzen als Hauptmotiv rangeht und die Umgebung mit zeigt.

9. Tipp – Wieso nicht mal ein Panorama?

Tipp Nummer 9 zum Thema Tipps zum Fotografieren von Blumen und Pilzen: Macht bei der Blumen- bzw. Pilzfotografie doch auch mal Panoramen. Gerade im Nahbereich. Und zwar nicht nur eine Reihe, sondern gerne auch mal Mehrspaltige. Will heißen: Gerne auch mal vier oder gar fünf Spalten nebeneinander mit 5 oder 6 Fotos. Diese werden dann später zusammengesetzt. Der Vorteil bei solch einer Vorgehensweise ist: Man hat eine viel größere Möglichkeit freizustellen. Man hat die Pflanze richtig schön freigestellt, aber gleichzeitig auch noch ringsum richtig viel auf dem Foto. Damit können richtig schöne luftige Bilder entstehen. Wenn es die Situation hergibt, hat man die Pflanze schön scharf, zeigt aber auch die Struktur vom Hintergrund. Wichtig ist hierbei, dass man den manuellen Modus nutzt, damit sich an den Einstellungen (ISO, Blende, Verschlusszeit) nichts verändert. Das macht das Zusammensetzen der Bilder im Nachgang per Software deutlich einfacher.

10. Tipp – Fließendes Wasser

Tipp Nummer 10 ähnelt etwas dem Tipp Nummer 7, nur dass er sich hierbei nicht um Tau dreht, sondern um fließendes Wasser. Das heißt, wenn ihr irgendwo fließendes Wasser wie beispielsweise einen Bach oder gar einen Fluss habt, dann kann es ganz spannend sein, wenn das zu fotografierende Objekt davor steht. Mit dem entsprechenden Licht, hat man dann ggf. eine schöne Spiegelung durch das Wasser durch die Lichtreflexionen ein wunderschönes Bokeh. Da lohnt es sich auch bisschen mit der Blende zu spielen. Eventuell auch etwas weiter abblenden, damit die Bokehkringel nicht ganz so groß werden. Mit einer abgeblendeten Blende kann man auch ganz viele kleine Blendenkringel bekommen. Dadurch, dass die Bilder sehr kontrastreich sind, hat man allerdings meist eher so Schwarz weiß anmutende Fotos.

11. Tipp – Tiefstehende Sonne nutzen

Bei meinem elften und letzten Tipp, geht es wieder um die Sonne. Diesmal aber um die tiefstehende Sonne. Egal ob sie jetzt auf oder untergeht, wichtig ist dass sie ganz tief steht. Mit etwas Glück haben wir sogar noch etwas Dunst in der Luft und das Licht wird etwas in seiner Helligkeit abgemildert. Dadurch lässt sich der Kontrastumfang in dem Bild etwas mindern.

So eine tiefstehende Sonne im Hintergrund kann auf einem Pflanzenfoto schon sehr spannend aussehen. Es muss auch gar nicht immer der ganze Sonnenball sein, sondern vielleicht auch nur die Farben an sich, wenn die Sonne hinter einem Busch oder ähnlich untergeht.

Zusammenfassung zum Thema Tipps zur Fotografie von Blumen und Pilzen

Tipps zur Fotografie von Blumen und Pilzen: Auf Augenhöhe fotografieren, Teleobjektive nutzen, offene Blenden verwenden und kreative Lichtverhältnisse ausprobieren.

Highlights

  • 📷 Auf Augenhöhe fotografieren für bessere Perspektiven.
  • 🔭 Teleobjektive verwenden für schöne Freistellungen.
  • 🌼 Offene Blende für kreative Unschärfen nutzen.
  • 🌤 Schatten nutzen, um interessante Lichtverhältnisse zu schaffen.
  • 🌧 Auch bei schlechtem Wetter fotografieren für spannende Ergebnisse.
  • 💧 Tau und Reif für besondere Effekte einfangen.
  • 🌍 Umgebung mit einbeziehen, um Kontext zu schaffen.

Wichtige Erkenntnisse

  • 📏 Die Perspektive ist entscheidend: Auf Augenhöhe mit Blumen oder Pilzen fotografieren ermöglicht eine intimere und ansprechendere Darstellung. Diese Technik vermittelt eine Verbindung zwischen dem Betrachter und dem Motiv.
  • 🔍 Teleobjektive bieten Vorteile: Sie helfen dabei, Blumen und Pilze freizustellen und den Hintergrund unscharf zu gestalten, was das Hauptmotiv hervorhebt und visuelles Interesse weckt.
  • 🌟 Offene Blende für kreative Freiheit: Durch die Verwendung einer offenen Blende wird die Tiefenschärfe reduziert, was die Aufmerksamkeit auf den zentralen Teil des Motivs lenkt und Ablenkungen im Hintergrund minimiert.
  • 🌳 Lichtverhältnisse kreativ nutzen: Das Arbeiten mit Schatten kann die Bildkomposition stark verändern und zu einer sanften, pastelligen Ästhetik führen, die das Motiv in einem neuen Licht erscheinen lässt.
  • 🌦 Wetter ist kein Hindernis: Auch bei trübem oder regnerischem Wetter können faszinierende Bilder entstehen, da die Farben oft satter und die Texturen klarer sind.
  • 💧 Natürliche Elemente wie Tau und Reif können einen zusätzlichen visuellen Reiz bieten: Diese Elemente reflektieren das Licht und bringen Glanz ins Bild, was für lebendige und ansprechende Fotos sorgt.
  • 🌐 Kontext ist wichtig: Die Einbeziehung der Umgebung in die Fotos kann eine Geschichte erzählen und dem Bild Tiefe verleihen. Dies kann durch Teleobjektive oder Weitwinkelaufnahmen erreicht werden, die das Motiv in seinen natürlichen Kontext einbetten.

Weitere Tipps und Trick rund um die Fotografie

Für weitere Tipps und Tricks könnt ihr auch meine weiteren Blogbeiträge anschauen:

Eure Erfahrungen

Wie sind Eure Erfahrungen in der Blumen- und Pilzfotografie? Kanntet ihr schon meine Tipps? Konntet ich etwas aus den Tipps mitnehmen?

Schreibt es mir in die Kommentare.

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Pascal
Pascal Betke - Photography wird von Pascal Betke geführt, administriert und gestaltet. Alle Inhalte sind persönlich von mir ausgewählt und erstellt, nach bestem Gewissen und Können, was die Möglichkeit von Fehlern nicht ausschließt.

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